P.F.C. Sigma Kniesystem Kreuzbandsubstitution
Innerhalb des P.F.C.–Systems kann der Wechsel vom Kreuzband erhaltenden zum Kreuzband ersetzenden Verfahren intraoperativ erfolgen. Die Femur– und Patella–Komponenten passen zu beiden Systemen; nur die Tibiaeinsätze müssen ausgetauscht werden. Bei dem Kreuzband ersetzenden System wird die patentierte „Cam and Spine”–Technologie eingesetzt, die bereits seit 25 Jahren angewendet wird. Dabei wird der Femurknochen nur minimal reseziert. Die Kondylengeometrie ist identisch mit der P.F.C. Kreuzband erhaltenden Version. Die Trochlearinne weist einen 7° Valguswinkel auf. Die abgerundete Kondylengeometrie maximiert die Kontaktfläche. Bei schwierigen Primär- und Revisionseingriffen können femorale Schaftverlängerungen und -Augmentationen verwendet werden, um die Stabilität zu erhöhen und gleichzeitig die ursprüngliche Gelenklinie zu rekonstruieren.
Fallbeispiel
Patient A. K., weiblich, 79 Jahre
Bei dieser Patientin bestand eine langjährige progrediente instabile Valgusgonarthrose (X-Bein Arthrose). Auf präoperativen Ganzbeinaufnahmen wurde die Achsenfehlstellung rechts mit 27° und links mit 24° bestimmt. Aufgrund der ausgeprägten Instabilität des Außenbandes bei Überdehnung des Innenbandes konnte die Patientin nur noch im häuslichen Bereich am Rollator eingeschränkt laufen.
Die operative Versorgung erfolgte in einem Abstand von 6 Monaten. Zur Anwendung kam ein Implantat von DePuy Orthopaedics Inc., U.S.A., Typ PFC Sigma, kreuzbandsubsituierend. Bei ausgeprägten X-Bein Kniegelenksarthrosen findet sich häufig eine Insuffizienz des hinteren Kreuzbandes, wie auch im vorliegenden Falle, so dass es reseziert und durch ein so genanntes posterior stabilzed Implantat ersetzt werden muss. Die ausgeprägten knöchernen Defekte an der äußeren Oberschenkelrolle wurden beidseits durch Metallaugmente ausgeglichen, so dass postoperativ eine korrekte Beinachse mit korrektem Alignemente der Implantate resultiert. Die Patientin ist nunmehr wieder in der Lage ohne jegliche Gehhilfe uneingeschränkt zu laufen.
präoperativ
postoperativ