P.F.C. Sigma Revisionen
Eine Knieendoprothese kann aus verschiedenen Gründen versagen. Dazu zählen Abrieb, aseptische Lockerung, Infektion, Osteolysen, ligamentäre Instabilität, Arthrofibrose und patellofemorale Komplikationen. Bei der Revisionschirurgie gelten mehrere Besonderheiten, wie die Planung der Inzision in einem voroperiertem Gebiet, der zustand der Weichteile, die Mobilisation des Streckapparates, die Entfernung der Primärprothese und die sorgfältige Schonung der der knöchernen Restsubstanz. Hauptziele einer erfolgreichen Revisionsoperation sind neben der Wiederherstellung der anatomischen Achsverhältnisse und einer funktionellen Stabilität die sichere Verankerung des Implantats und die exakte Rekonstruktion der Gelenklinie. Von entscheidenster Bedeutung ist die Auswahl des geeigneten Implantats. Im Idealfall bietet ein Revisionssystem die Möglichkeit zusätzlicher Stielverankerungen mit variablen Positionen, femorale und tibiale Augmentationen sowie verschiedene Grade der Koppelung.
Fallbeispiele
Patient A. G., weiblich, 76 Jahre
Diese Patientin erhielt aufgrund einer Kniegelenksarthrose auswärts eine PFC Sigma Knie-TEP, kreuzbandersetzend mit Retropatellarersatz. 4 Jahre nach der Erstoperation lockerte sich die tibiale Komponente aus. Ein Infekt wurde ausgeschlossen. Es erfolgte in der erstbehandelnden Klinik der tibiale Wechsel, allerdings mit Implantation wiederum eines Primärsystems. 1 Jahr später beklagte die Patientin rasch zunehmende Belastungsschmerzen aufgrund einer erneuten Auslockerung der tibialen Komponente. Die Röntgenaufnahmen zeigen unter dem Tibiaplateau einen breiten, unscharfen Saum, der als Zeichen einer Lockerung zu werten ist. Die ergänzend vorgenommen Knochenszintigraphie zeigte eine deutlich gesteigerte Aktivität am linken Knie im Bereich des Tibiaplataus.
Intraoperativ bestätigte sich die Auslockerung der tibialen Komponente. Unter Verwendung des TC 3 Revisionssystems erfolgte die Implantation einer TC3 Tibia mit zementfreier Schaftverlängerung. Die postoperative Aufnahme zeigt einen achsen- und regelrechten der Implantate. Seit dieser Wechseloperation ist die Patienten vollig schmerzfrei und ohne Einschränkung gehfähig.
präoperativ
präoperativ
Patient M. H., weiblich, 81 Jahre
Bei dieser Patientin handelte es sich um eine vorbestehende aber nicht schmerzhafte Kniegelenksarthrose links. Im Rahmen eines Sturzes entstand eine mediale Tibiakopffraktur mit Stufenbildung und Instabilität des Kniegelenkes. Eine Osteosynthese des Tibiakopfs erschien aufgrund der vorbestehenden Gonarthrose nichts als erfolgversprechend.
Es erfolgte die primäre Versorgung mit einer PFC Sigma Knieendoprothese, kreuzbanderhaltend unter Verwendung einer TC 3 Tibia mit langem zementfreien Stem. Über diesen Stem wird das Tibiaplateau ausreichend abgestützt. Die Patientin wurde unter kurzfristiger Teilbelastung frühmobilisiert und ist seit der OP völlig beschwerdefrei.
präoperativ
präoperativ